Ubuntu 19.10 Beta steht zum Test bereit

Einen Tag später als erwartet hat Canonical die Beta-Version für das am 17. Oktober erwartete Ubuntu 19.10 »Eoan Ermine« für Desktop, Server und Cloud freigegeben. Wie aus der Ankündigung hervorgeht, nehmen neben Ubuntu selbst auch Kubuntu, Lubuntu, Ubuntu Budgie, UbuntuKylin, Ubuntu MATE, Ubuntu Studio, und Xubuntu teil.

Aktueller GNOME Desktop

Allen Derivaten gemeinsam ist Kernel 5.3 als Basis. Bei Ubuntu kommt als Desktop-Umgebung das aktuelle GNOME 3.34 zum Einsatz. Damit kommen Nutzer der Intel-Plattform auch bei Ubuntu unter anderem in den Genuss eines flickerfreien Bootvorgangs. Zudem lässt sich die GNOME-Shell nun besser organisieren, indem Anwendungs-Icons per Drag&Drop zu Gruppen zusammengefasst werden können.

Zwei größere Änderungen

Ubuntu 19.10 ist ein Release mit lediglich neun Monaten Unterstützung. Bei diesen Veröffentlichungen werden gemeinhin größere Neuerungen eingeführt, die in diesem Fall bis zum April getestet werden, wenn Ubuntu 20.04 LTS erscheint. Zwei dieser größeren Änderungen waren für 19.10 angekündigt, die Beta enthält allerdings erst eine davon.

Nvidia-Treiber an Bord

Mit Ubuntu 19.10 können sich besonders Gamer darüber freuen, den proprietären Nvidia-Treiber jetzt zur einfachen Installation auf dem Installationsmedium vorzufinden. Auf die zweite Änderung war ich gespannt, versprach sie doch zumindest experimentell ein einfaches Aufsetzen von ZFS direkt aus dem Installer heraus.

ZFS fehlt im Installer

Zwar sind die nötigen Pakete dazu auf dem Image für den Ubuntu-Desktop vorhanden, die Integration in den Installer fehlt allerdings noch. Schuld daran sind wohl Unstimmigkeiten darüber, wie ZFS im Installer integriert werden soll. Bleibt also zu hoffen, dass hier noch nachgeliefert wird, um dieses Versprechen einzulösen. In den Release Notes findet sich allerdings nichts dazu.

Viel Kosmetik

Darüber hinaus bietet Ubuntu 19.10 hauptsächlich kosmetische Änderungen, wie etwa das überarbeitete Theme Yaru Light und neun neue Hintergründe aus dem Wallpaper-Wetbewerb. Bleibt abzuwarten, ob die Integration von ZFS, die in den Ausgaben für Server und Cloud bereits vorhanden ist, es noch in den Desktop schafft.

Ubuntu MATE vorne

Bei den Derivaten sticht wieder einmal Ubuntu MATE mit agiler Weiterentwicklung hervor. Hier kommt MATE Desktop 1.22.2 zum Einsatz. Compiz und Compton sind nicht mehr auf dem Image, können aber nachinstalliert werden. VLC wurde gegen GNOME MPV ausgetauscht, der neuerdings Celluloid heißt.

Xubuntu 19.10 basiert auf Xfce 4.14 und ändert ansonsten wenig. Auch bei Ubuntu Budgie 19.10 passiert kaum etwas, da kein neues Release des Budgie-Desktops vorliegt. Kubuntu setzt auf KDE Plasma 5.16, KDE Applications 19.04.3 und Qt 5.12.4. Neu im Angebot sind hier Apps wie Latte Dock und Kdenlive.

Ubuntu Studio bietet mit OBS Studio das beliebte Game-Streaming-Tool erstmals auf dem Image an. Zudem wurden die Ubuntu Studio Controls verbessert und zeigen nun den jeweiligen Zustand des Audio-Servers Jack an. Lubuntu, der Ableger mit dem LXQt-Desktop erwähnt auf der Ankündigung der Beta lediglich einen weiteren Wallpaper-Wettbewerb, dessen Ergebnisse vor dem Release am 17. Oktober noch hinzugefügt werden müssen. Links zum Download der verschiedenen Varianten gibt es auf der Webseite Get Ubuntu.

Kommentare

10 Antworten zu „Ubuntu 19.10 Beta steht zum Test bereit“

  1. Avatar von Klaus Meier
    Klaus Meier

    Ok, meine ersten Gehversuche mit Linux habe ich mit Suse von Disketten gemacht. Das waren irgendwie so 64 Stück. Das erste mal richtig genutzt habe ich Linux als Ubuntu rauskam. Die haben sich damals echt ins Zeug gelegt und die erste wirklich problemlos zu installierende Desktiopdistribution raus gebracht. Und dann kamen die Alleingänge und das Hin und Her. Zu der Entwicklung von Linux tragen sie schon seit Jahren nichts mehr bei. Die Software wurde aktualisiert. Wahnsinn, ja das ist eine Leistung, dass zu integrieren. Es gibt neue Wallpapers. Sensationell. Und die Nvidia-Treiber sind jetzt auf dem Medium und müssen nicht mehr aus dem Netz geladen werden. Als ich Ubuntu das letzte Mal installiert habe, da musste ich zum Beispiel alle Lokalisierungsdateien nachladen, dass hat mich genervt.

    Es ist nur noch ein Trauerspiel. Vom Mark hat man ja auch schon ewig nichts mehr gehört.

  2. Avatar von Uwe
    Uwe

    Habe gestern jemanden aus der Nachbarschaft froh gemacht. Sein Läppy (Lenovo Z61p vormals Win7) ist Dank Lubuntu 18.04.3 LTS wieder halbwegs (Sofasurfer) alltagstauglich.

  3. Avatar von axt

    Uwe, was soll Klaus Meier mit diesem Wallpaper-Link?

    Er hat kritisiert, daß sowas wie paar neue mitgelieferte Wallpaper erwähnt werden müssen, um überhaupt etwas sagen zu können. Garantiert hat er nicht kundtun wollen, er fände keine Pix für seine Desktops.

  4. Avatar von Uwe
    Uwe

    axt

    29.09.2019, 22:16 Uhr

    Mir gings um die Qualität der Bilder.
    Meiner Meinung nach lassen die Auswahl der mitgelieferten Standardhintergründe bei Fertigdistries manchmal zu wünschen übrig und können Neubenutzer eher abschrecken. „Das Auge isst mit“ . Der Spruch ist nicht so falsch. Gerade dann, wenn man jemanden Linux als Alternative zu Windows anbieten will.

    beste Grüße

  5. Avatar von axt

    Da erzählst Du (mir) nichts neues, das habe ich vor allem in den ersten Jahren von Lubuntu bemängelt (sehr viel später, sprich seit LCosmic mit LXQt und buntem Kolibri als Background sieht das schon ganz anders aus). Mir ist völlig egal, welche künstlerischen…Pix in welcher Distribution mitgeliefert werden. Aber unbedarfte User lassen sich von hausbackenem abschrecken.

    Wenn ich im Laden Kd. vorschlage, auf ihrem Rechner Lubuntu zu installieren und ihnen kurz LXDE zeige (im Hinblick auf logische Einfachheit), sind sie nicht wirklich begeistert…auf ihrem Rechner, insbesondere Notebook, installiert, dazu ein schönes Wallpaper, und schon finden sie’s toll. Unglaublich. 😀

  6. Avatar von axt

    (Fehlt ein Komma, Comments auf WP-Blogpost lassen sich vom Ersteller leider nicht editieren, naja.)

    …im übrigen ist mit weitem Abstand das Häßlichste, was ich in den letzten Jahren gesehen habe, der Default-Desktop in siduction mit LXQt (was nicht an LXQt selbst liegt). Das Wallpaper, die Farbgebung, dieses verwaschene Logo (wo selbst auf Nachfrage keiner (mehr) weiß, was die Murmeln bedeuten sollen – und jetzt sage keiner, die Community…so in Reih‘ und Glied!).

  7. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Da sieht man es wieder mal, wahrscheinlich hat Siduction noch nicht einmal eine eigene Marketingabteilung.
    Dabei ist das so wichtig mit einem Logo auf die inneren Werte hinzuweisen. https://design.ubuntu.com/brand/ubuntu-logo/ Wie hätte man sonst auch ahnen können das Ubuntu mit seinem „Circle of Friends“ für, „freedom, collaboration, precision and reliability“ steht.
    Bei so vielen inneren Werten können die „Murmeln of Community“, dann einfach nicht mehr mit. Ohnehin ist Siduction eine sehr langweilige Distribution. Immer nur die neueste Software und nie etwas anderes. 😉

  8. Avatar von axt

    > Immer nur die neueste Software

    Da irrst Du Dich aber gewaltig.

    Die allgemeinen Design-Schwächen sind dort durchaus bekannt, Zitat: „We need more contributors for siduction release art!“

    Darüberhinaus werde ich mit Rücksicht auf devils privates Blog auf Deinen schwachen Polemikversuch nicht weiter eingehen.

  9. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Sorry, wenn ich deine Bemerkung ironisch auf die Schippe genommen habe. Deshalb jetzt mal ganz ernsthaft.
    Nicht jede Distribution muss die Benutzeroberflächen vorkonfigurieren. Ein Wallpaper ist ganz bestimmt genau das, was sich jeder user als erstes selbst aussuchen möchte und den Logo Quatsch muss auch nicht jede Community übertreiben.
    Nur Firmen haben diesen Quatsch wirklich nötig. Sie möchten damit nach Außen den Eindruck von Geschlossenheit, Organisationsgrad und guten Werten vermitteln. Dieser corporate identity Zauber soll also einer Firma genau das verleihen, was eine Community von sich aus auf ganz natürliche Weise schon besitzt.
    Aber vielleicht ist das Siduction Logo auch gar nicht so schlecht wie du glaubst. Es vermittelt mir jedenfalls, dass sich aus einzelnen Elementen ein neues Ganzes formieren lässt. Eine Zusammenstellung sprich Distribution. So jedenfalls meine Assoziation und Deutung dazu.

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