Xfce 4.14 steigt auf GTK 3 um

xfce 4.14
Quelle: Xfce Lizenz: LGPL

Wir hatten uns vor über einem Jahr gefragt, wo Xfce 4.14 bleibt. Der Vorgänger erschien im März 2015. Seit einiger Zeit war die lange erwartete Aktualisierung der Desktop-Umgebung in Version 4.14 für den 11. August vorgesehen. Jetzt ist es soweit und Xfce 4.14 ist veröffentlicht.

Stabiler Desktop mit vielen kleinen Verbesserungen

Xfce ist eine beliebte Linux-Desktop-Umgebung, die einem eher langsamen Entwicklungszyklus folgt. Das liegt maßgeblich am stets zu kleinen Entwicklerteam, ergibt andererseits aber auch einen stabile Desktop ohne viele Änderungen. Das Problem der verspäteten Veröffentlichungen ist noch von der derzeit stabilen Version 4.12 in Erinnerung. Diese war für März 2013 geplant, erschien dann aber erst zwei Jahre später.

Xfce 4.14 steigt auf GTK 3 um

Schaut man sich den aktuellen Status an, ist der größte Teil der mit Xfce herausgegebenen Komponenten auf GTK 3 umgestellt. Die Core-Module und Plug-ins sind komplett portiert, bei den Applikationen klaffen noch kleinere Lücken, aber auch diese sind zu rund 90 Prozent portiert. Die Migration von  Dbus-Glibc zu GDbus  ist abgeschlossen.

GTK 4 nicht mehr weit

Mit GTK 3.96.0 liegt bereits die dritte Vorabversion zu GTK 4 vor. Es wurde also für Xfce höchste Zeit, den Umstieg auf GTK 3 zu schaffen. Wer sich jetzt wundert, wo das Pluszeichen von GTK+ geblieben ist: Das wurde im Februar im Zuge der Vereinfachung abgeschafft.

Neben der Umstellung auf GTK 3 wurde zudem das Benutzererlebnis verbessert, einige neue Funktionen und Verbesserungen eingeführt sowie eine Menge Fehler behoben. Der Fenstermanager erhielt eine Reihe von Updates und neuen Funktionen, darunter Unterstützung für VSync zum Verringern oder Entfernen von Anzeigeflackern, HiDPI-Unterstützung, verbesserte GLX-Unterstützung mit proprietären NVIDIA-Treibern sowie Unterstützung für XInput2, Verbesserungen am Compositor und ein neues Standardthema.

Ein völlig neuer Einstellungsdialog zum Verwalten von Farbprofilen wurde erstellt. Der Dateimanager Thunar erhielt neben der Fehlerbereinigung ebenfalls einige neue Funktionen. Zu den sichtbaren Änderungen zählen die vollständig überarbeitete Pfadleiste und die Unterstützung für größere Miniaturansichten.

Der Media Player Parole erhielt eine verbesserte Unterstützung für Netzwerk-Streams und Podcasts. Der Bildbetrachter Ristretto hat verschiedene Verbesserungen an der Benutzeroberfläche und der Unterstützung für das Festlegen des Desktop-Hintergrunds erhalten. Vor kurzem wurde auch die erste auf Gtk 3 basierende Entwicklungsversion von Ristretto veröffentlicht. Mit dem Screenshooter können Benutzer nun das Auswahlrechteck verschieben und gleichzeitig dessen Breite und Höhe anzeigen. Der Imgur-Upload-Dialog wurde überarbeitet und die Kommandozeile bietet jetzt mehr Flexibilität.

Weitere Änderungen bieten die Xfce-News und detailliert das Changelog. Die Pakete für Xfce 4.14 stehen auf dem Projektserver zum Download bereit, Pakete für die verschiedenen Distributionen werden in absehbarer Zeit ausgeliefert werden.

Kommentare

3 Antworten zu „Xfce 4.14 steigt auf GTK 3 um“

  1. Avatar von Linuxkumpel

    Ich fahre jetzt Xfce 4.14.1 mit @ManjaroLinux. Läuft bestens. 😉

  2. Avatar von Nick
    Nick

    Und in gefühlt 10 Jahren kommt dann der Support für Wayland, und vl. sogar basierend auf GTK 4. Mir ist ohnehin unbegreiflich, weshalb derart wenige an Xfce arbeiten, wenn Xfce angeblich doch so beliebt sein soll.

  3. Avatar von Klaus Meier
    Klaus Meier

    Xfce ist so beliebt, weil so wenige daran arbeiten. Es funktioniert einfach. Bei Gnome wird doch ständig etwas ausgebaut. Und ansonsten nutze ich Plasma, aber da haben die mariadb, akonadi, kmail aktuell so verkackt, Vor nem halben Jahr hat das ja noch alles einwandfrei funktioniert. Bugreports bei KDE werden ignoriert. Interessiert niemanden.

    Und deshalb habe ich Xfce als Zeitsystem. Mir doch egal, ob da Wayland oder welches gtk da läuft. Es funktioniert. Immer. Besonders, wenn ich es brauche. Bei Gnome funktioniert vieles nicht mehr, aber das ist Ansage, broken by design. Und bei KDE sind es halt die Bugreleases. Immer, wenn es einwandfrei funktioniert hat, dann kommen Updates, die nur Bugs brachten.

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