Release von Debian 10 »Buster« am 6. Juli erwartet

Debian Swirl

Die Veröffentlichung von Debian 10 »Buster« ist für den 6. Juli 2019 geplant. Das geht aus einem Eintrag auf der Entwickler-Mailingliste von Debian hervor. Damit erscheint Debian 10 rund zwei Jahre nach dem derzeit stabilen Debian 9 »Stretch«, das am 17. Juni 2017 veröffentlicht wurde.

Stichtag 25. Juni

Seit einigen Jahren gibt das Release-Team einen geplanten Veröffentlichungstermin einige Wochen im Voraus bekannt, um damit den Entwicklern einen Zeitrahmen für letzte Anpassungen zu geben. Niels Thykier vom Debian-Release-Team erklärt in der Ankündigung den 25. Juni zum spätesten Termin, um einen sogenannten Unblock-Request zur Genehmigung letzter Änderungen einzureichen.

Seit Januar eingefroren

Bereits Mitte Januar begann der Freeze zu Debian 10, der die letzte Phase der Entwicklung einer neuen Debian-Version einleitet. Dieses Einfrieren der Paketbasis wurde jeweils in Monatsabständen über den Soft-Freeze zum Full-Freeze ausgeweitet, der seit rund drei Monaten die letzten Release-Vorbereitungen ermöglicht.

Während des Einfrierens der Paketbasis im Testing-Zweig, dem Repository, in dem neue Versionen entwickelt werden, herrschen andere Bedingungen als sonst, was das Hochladen von Paketen ins Debian-Archiv angeht.

Strenger geregelt

So werden ab dem 25. Juni Unblock-Requests noch strenger gehandhabt als sonst. Solche Anfragen werden nur noch für releasekritische Bugs, für Patches, die Abstürze oder Speicherlecks beheben, Upgrade-Probleme von »Stretch« zu »Buster« und für Änderungen an Dokumentation und Übersetzungen angenommen. Wer den Termin verpasst, muss auf Debian 10.1 warten, um seine Änderungen einzubringen.

Das Release von Debian 10 wird für zehn Architekturen veröffentlicht. Diese sind amd64, AArch64, armel, armhf, i386, MIPS (Big und Little Endian), Mips64 (Little Endian), Power und IBMSystem Z.

Viel Neues

Darüber hinaus bietet Debian 10 viele Änderungen und Neuerungen unter der Haube und auf dem Desktop. Als Kernel kommt Linux 4.19 zum Einsatz, den Desktop bestimmt Gnome 3.30 als Standard. Darüber hinaus sind unter anderem KDE Plasma 5.14, Xfce 4.12 und Mate 1.20 verfügbar.

Mit dem Release von Debian 10 wird unter der Haube der lange geplante UsrMerge umgesetzt. Die Sicherheitssoftware AppArmor ist standardmäßig aktiv, Secure Boot wird erstmals unterstützt. NFtables ersetzt endgültig iptables.

Python 2.7 wird zwar in Debian 10 noch vorhanden sein, jedoch setzt die Distribution auf Python 3.x. Sobald alle entsprechenden Pakete auf Python 3 umgestellt sind, wird Python 2 aus der Distribution entfernt.

Live mit Calamares-Installer

Die Debian-Live-Medien werden erstmals einen grafischen Installer auf der Basis des Calamares Installer-Framework anstatt dem etwas spröden Debian-Installer bieten. Live-Medien werden wöchentlich erneuert und stehen zum Test auf Debians Downloadserver bereit.

Kommentare

6 Antworten zu „Release von Debian 10 »Buster« am 6. Juli erwartet“

  1. Avatar von axt

    Es ist im übrigen sinnvoller, debian-live-testing-amd64-standard.iso (derzeit 824 MiB, xorg ist enthalten) zu ziehen und einen DM und ein DE nachzuinstallieren, als sich dieser um sich greifenden Seuche riesiger „Komplett“-Images (2.2 – 2.5 GiB) zu opfern.

  2. Avatar von Nick
    Nick

    Ich favorisiere grundsätzlich den guten alten Debian-Installer über die Netinstall-Images. Der Calamares-Installer ist ohnehin eher für Anfänger konzipiert, während der originale Debian-Installer viele fortgeschrittene Möglichkeiten bietet, womit insbesondere komplexe Konfigurationen erheblich schneller eingerichtet werden können. Ansonsten bin ich überaus zufrieden mit Debian-Buster, und sehr angetan von den längst fälligen Neuerungen. Ein großes Dankeschön an alle Entwickler.

    1. Avatar von Ferdinand

      Klar ist der Debian-Installer von den Möglichkewiten her klar überlegen. Aber um mal eben Dedian in einer VBox zu installieren finde ich Clamares schon sehr geeignet. Und vor allem überfordert er Neuankömmlinge nicht gleich. Das kritisiere ich bei Fedora immer, deren Anakonda-Installer finde ich übermäßig kompliziert für Anfänger.

  3. Avatar von axt

    Für mich ist debian stable sowieso nur theoretischer Natur (besagtes Image habe ich vor 3 Wochen trotzdem mal in einer VM plus LXQt installiert), weil schlicht und ergreifend ätzend langweilig, veraltet schon mit Erscheinen, genauer schon seit den Freezes. Interessant wird’s nur indirekt, da dann alles einen Schritt weitergerastet wird. Endlich kann jedes d-u sid(uction) wieder zerschießen. 😉

    Mein Koll. (ich bin der einzige Linux-User in der kleinen IT-Fa., die vor allem eine große Bildungsfa. supportet), der einen opsi mal wieder neu installieren will (und für sowas ist debian stable ja gemacht), fragt schon seit Monaten, wann buster kommt. Nun hat er zwar einen Termin, aber darauf eingegangen ist er heute noch nicht, grin.

  4. Avatar von axt

    Btw., devil, man kann zwar Links in den Comments setzen, sieht bloß keiner, wenn man nicht zufällig drübergeht.

    1. Avatar von Ferdinand

      Fiel mir vorhin auch auf. Da muss Farbe rein, aber nicht mehr heute.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert